Laufendes

Ja, wir von KISS haben manchmal einen Vogel. Und auf unserer Vogelexkursion haben wir mehr als einen gesehen :-)

Am 15.04.2025 gingen wir auf einen ornithologischen Spaziergang. Martin Stützle, Präsident von BirdLife Glarnerland, begrüsste unsere Gruppe von 12 Teilnehmenden um 7:00 Uhr beim Güterschuppen Glarus. Gleich zuerst erklärte uns Martin, dass die Siedlungsdichte in Glarus grösser sei als in der Stadt Zürich. Viele Tiere inkl. Vögel haben dadurch eine Barriere, um sich hier bei uns anzusiedeln. Trotzdem fanden wir eine Vielzahl an Vögeln im Volksgarten, in welchem unsere zweistündige Exkursion stattfand. Als erstes entdeckten wir eine Türkentaube. Sie kommt ursprünglich, wie es ihr Name verrät, aus der Türkei. Die nächste Entdeckung war ein Grünfink. Die Männchen sind allgemein (eine Ausnahme sind die Tauben, dort sind Männchen und Weibchen für uns nicht unterscheidbar) auffälliger und farbenprächtiger als die Weibchen. Grund dafür ist, dass die Weibchen beim Brüten nicht auffallen sollen, um den Nachwuchs nicht zu gefährden. Bei fast allen Vogelarten (nicht bei den Hühnervögeln) beteiligt sich das Männchen beim Brüten und der Aufzucht. Als nächsten Vogel sahen wir die Mönchsgrasmücke, sie beeindruckte uns mit ihrem wunderbaren Gesang. Es kam die Frage auf, warum diese Vögel überhaupt im Stadtpark leben und nicht in einer ruhigeren Umgebung. Die Antwort: Im Stadtpark ist die durchschnittliche Temperatur um 1.5 – 2°C wärmer als irgendwo in Waldnähe.

Danach entdeckten wir ein Rotkehlchen. Im Gegensatz zu anderen Vogelarten singt es das ganze Jahr durch (zur Verteidigung des Nahrungsreviers). Die anderen Singvögel zwitschern nur bis nach der Brut des Nachwuchses (Verteidigung des Brutreviers). Als nächstes wurde die Frage gestellt, ob sich unterschiedliche Vogelarten «verstehen». Nur Warnlaute vor Raubvögeln werden von allen Vögeln verstanden, ansonsten kommunizieren sie nur mit ihren Artgenossen.

Martin macht uns auch auf das grösste Risiko für die Vögel aufmerksam: Glasfronten. BirdLife unterstützt Private und Firmen dabei, dieses Risiko zu vermeiden. Das Einzige was hilft, sind Punkte in einem bestimmten Abstand, die auf die Glasfläche geklebt werden. Dadurch wird das Risiko einer Kollision um 97% vermindert.

Nach Kohl- und Blaumeisen fanden wir endlich einige Hausspatzen, die sich in einer Fassadenbegrünung eingenistet haben. Als Nachbarn leben in dieser Efeufläche auch Amseln. Ein Buchfink erfreute uns mit seinem Gesang. Wussten Sie, dass er ca. 3000 Strophen pro Tag trillert? Diese Information und noch ganz viel anderes Wissenswertes (zum Beispiel die grossartige Sehfähigkeit, die Erzeugung des Vogelgesangs, ab wann die Jungvögel geschlechtsreif sind, Nestbau der Elstern, etc.) erzählte uns Martin auf unserem Rundgang. Im Anschluss an diese wunderbare Exkursion in den Lebensraum unserer Vögel genossen wir einen gemeinsamen Kaffee in der Markthalle und hörten noch manche Anekdote von Martin. Ein herzliches Dankeschön an ihn! Da hat sich das frühe Aufstehen definitiv gelohnt.